... sauer macht nicht lustig

Der Säure-Basen-Haushalt

ist Ihnen als Begriff bestimmt schon einmal begegnet. Was aber steckt dahinter?

In der Naturheilkunde wird auf den Säure-Basen-Haushalt  großen Wert gelegt und das aus gutem Grund. Er stellt sozusagen die Grundlage jeder naturheilkundlichen Therapie dar.

Ein Erklärungsversuch

So wie ein Baum nur mit gesunden Wurzeln wachsen und gedeihen kann, eine Pflanze nur auf einer für sie passender Erde in ihrer vollen Pracht gedeihen kann, so benötigt der Mensch für seine Gesundheit ein bestimmtes inneres Milieu. Dieses innere Milieu wird als Säure-Basen-Haushalt bezeichnet und  an dem pH-Wert gemessen.

Wir Menschen bestehen, vereinfacht ausgedrückt aus einer großen Anzahl von unterschiedlichen Zellen.

Jedes Organ, ob die Nieren, die Leber, die Lunge, die Haut u.s.w. unterscheidet sich durch den Aufbau verschiedenartiger Zellen und ihrer Funktion.

Damit unser Körper funktionieren kann arbeiten unsere Zellen Tag für Tag - ohne Unterlass. Sie spüren es deutlich an Ihrem Herzen durch den Herzschlag.

Die Zellen benötigen dazu Mineralstoffe, Hormone, Spurenelemente, Vitamine, Enzyme und einiges mehr.

Es findet ein ständiger Austausch statt - der Stoffwechsel -. Die Zellen nehmen Mineralstoffe, Vitamine und Hormone auf und verarbeiten diese, wobei Abfallprodukte entstehen. Diese Abfallprodukte gibt die Zelle in ihr umliegendes Gewebe ab.

Diese Abfallprodukte (Säuren) muss der Körper durch Basen zunächst neutralisieren um sie ausscheiden zu können.

Hierdurch erklärt sich, dass ein Gleichgewicht von Säuren und Basen für unseren Organismus von grundlegender Bedeutung ist.

Sind nicht genügend Basen vorhanden, kann der Körper die Säuren nicht ausscheiden und sie verbleiben im Organismus und verschieben so den pH-Wert im Gewebe.

 

Ein zusätzliches Problem ist, dass der Körper nicht nur selber Säuren produziert, sondern wir nehmen Säuren auch ständig von außen auf.

Dies geschieht durch eine falsch zusammengesetzte Ernährung (zu viele Fleischprodukte, Kaffeekonsum, Schwarztee, Cola, Fanta und Co, Süßigkeiten, Brot, Nudeln, Fertiggerichte und so weiter), über das Rauchen, die Inhalation von Autoabgasen und durch die Aufnahme von Umweltgiften wird der Säure-Basenhaushalt empfindlich gestört.

Auch das Empfinden von "Stress" wirft das Säure-Basen-Verhältnis aus der Bahn.

Durch das Auslaugen der Böden in der Landwirtschaft und auch durch zu lange Lagerung enthalten unsere Nahrungsmittel keine ausreichenden Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen.

Düngemittel, Spritzmittel, Genmanipulation verändern unsere Nahrungsmittel zusätzlich.

Allein durch die belastete Umwelt nehmen wir mehr Säuren als Basen auf.

Die langsame Übersäuerung unseres Organismus bemerken zunächst nicht.

Es ist ein sich langsam entwickelnder Prozess, der bei jedem Menschen die unterschiedlichsten Erscheinungen hervorrufen kann. Diese werden nicht mit einer Übersäuerung in Verbindung gebracht, zumal dieses Problem in der Schulmedizin kaum Beachtung findet.

 

Dennoch sind alle chronischen Erkrankungen stets mit einer Übersäuerung des Körpers verbunden.

Welche Probleme entstehen durch die Übersäuerung?

Den Beginn zeigen unklare Beschwerden an wie:

  • chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit

  • nervöse Erschöpfungszustände

  • Konzentrationsmangel

  • Stimmungsschwankungen

  • Hautunreinheiten

  • Allergiebereitschaft

  • Magen-Darm-Probleme

  • Mukulatur- und Gelenkbeschwerden

 

Die Übersäuerung wirkt sich zunächst negativ auf den gesamten Stoffwechsel aus, somit auf die Vitalität und zwangsläufig auch auf die psychische Verfassung. Sauer macht nicht lustig.

 

Nehmen wir die Frühjahresmüdigkeit als Beispiel. Sie wird als ein fester Bestandteil des Frühjahres akzeptiert, da fast jeder Zweite darunter leidet. Es ist ein Trugschluss, dieses Phänomen als normal hinzunehmen nur weil die meisten Menschen darunter leiden.

Sehen wir uns hierzu die Natur an. Nach dem Winterschlaf erwacht sie um zur Tat zu schreiten. Überall fängt es zu Wachsen und zu Sprießen an.

Wir Menschen sind ein Teil der Natur und der Normalzustand wäre, das der Mensch im Frühjahr einen Tatendrang und wachsende Energie verspürt und nicht müde wird.

Folgen:

Wie bereits oben erwähnt, lagert der Körper die Säuren, die er nicht mehr ausscheiden kann ab.

Die Ablagerungen erfolgen an den unterschiedlichsten Stellen im Bindegewebe. Da sich das Bindegewebe, wie es der Name schon sagt, zwischen und um unseren Organen befindet, können zu der schon vorhandenen herabgesetzten Arbeitsleistung der Zellen weitere Probleme entstehen wie:

  • zunehmende Schmerzempfindlichkeit

  • Kopfschmerzen

  • entzündliche, degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule, der Gelenke und des gesamten Bewegungsapparates.

  • Durchblutungsstörungen verschiedenster Organe, mit ihren daraus resultierenden Erkrankungen.

  • Verdauungsbeschwerden wie Reizdarmsymptome u.ä.

  • Cellulitis

  • Haarausfall

  • erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Elektrosmog (Handy-Strahlungen, Bildschirmarbeit).

  • Dauerspannung der Muskulatur und des Bindegewebes.

  • u.v.m.

Es entwickelt sich ein Kreislauf, denn das Bindegewebe durchzieht den gesamten Organismus, demnach auch die Ausscheidungsorgane wie z.B. die Nieren.

Diese sind nun in ihrer Ausscheidungstätigkeit behindert.

In unserem Organismus entsteht auf Dauer ein verändertes Milieu.

Das natürliche Milieu ist bis auf einige Regionen in unserem Organismus überwiegend basisch und entwickelt sich nun in Richtung sauer. In diesem veränderten Milieu haben von außen eindringende Krankheitskeime eine viel bessere Möglichkeit sich auszubreiten und uns zu schädigen.

Wissenschaftliche Studien zeigen diesen Prozess der Krankheitsentstehung ausführlich auf.

Wie kann die Übersäuerung festgestellt werden?

Zu Beginn einer naturheilkundlichen Therapie sollte die Einregulierung des Säure-Basen-Haushaltes im Mittelpunkt stehen.

Es gibt eine relativ einfache Methode den körpereigenen pH-Wert (der pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer Flüssigkeit) zu messen.

Er wird mit pH-Indikatorstäbchen oder -papier sowohl über den Speichel, als auch über den Urin getestet.

Über den pH-Wert im Urin können wir die Fähigkeit der Säure-Ausleitung der Nieren ermitteln und erkennen die Übersäuerung des Gewebes.

Über die Messung des pH-Wertes im Mundspeichel mit Hilfe von Zitronensaft können wir die Pufferkapazität, (= die Fähigkeit, den pH-Wert unter Zugabe von Säuren stabil zu halten) unseres Blutes und somit unseres Körpers erkennen. Die  Auswertungen zeigen den Grad der Übersäuerung des Gewebes.

Je nachdem, wie sich Ihr Säure-Basen-Verhältnis darstellt, kommen unterschiedliche Maßnahmen zum Tragen.